Ist das Eigene eine Fiktion?

Anna Schoch

DGPA 2016 Luxemburg     Das Eigene und das Fremde

Ist das Eigene eine Fiktion?

In Amerika sagt man „da ist ein Elefant im Raum“, wenn das eigentliche Thema nicht wirklich angesprochen wird. Der „Elefant“ unserer Tagung ist die aktuelle Flüchtlingsproblematik und die Frage, ob wir durch Einwanderung der Angehörigen einer fremden Religion unsere kulturelle Identität, unsere Eigenart verlieren.

Wir erleben gerade den beispiellosen Einbruch einer fremden Kultur in unsere westliche Gesellschaft die ihren Gott verloren hat und über keine verbindlichen religiösen und moralischen Standards mehr verfügt. Diese Abwesenheit einer  definierten eigenen Kultur und Moral macht uns unsicher gegenüber den muslimischen Völkern, die im Gegensatz zu uns „noch einen Gott in sich tragen“ (Max Weber).

Können wir uns klar gegenüber dem Islam abgrenzen – und – wollen wir das überhaupt? Gerade wegen unserer maroden Glaubenslage sind wir unsicher. Hat das aufgeklärte, christliche Abendland Angst vor Identitätsverlust? Versteht es sich überhaupt noch als christlich? Woraus schöpft es seine Identität?  Es wird öffentlich viel geredet von „unseren Werten“. Es wird aber selten für jedermann verständlich definiert, welche Werte das sind. Die Erklärungen wirken seltsam diffus. „Meinungsfreiheit“ z.B.: Wo hört sie auf? Bei Böhmermann? Wer ist dafür zuständig? Die Medien? Die von interessierter Seite „Lügenpresse“ genannt werden? Es gibt politisch einflussreiche Strömungen, wie z.B. die AntiFa, die sich „deconstruct reality“ auf die Fahnen geheftet haben.  http://deconstructreality.blogsport.eu/selbstverstaendnis/  (5. Okt. 2016).

Es scheint bei ihren Anhängern, als ob die Vernichtung der überkommenen Kultur geradezu ersehnt würde. Folgerichtig entstehen dann ebenso extreme Gegenpositionen mit ähnlich martialischen Vorschlägen aus dem konträren politischen Lager. Dies alles schafft Aufregung. Den Gipfel intellektueller und kultureller Verkommenheit erleben wir gerade beispielhaft im aktuellen US-Wahlkampf. Um der Verunsicherung ein Ende zu bereiten hören wir immer öfter den Ruf nach dem „starken Mann“.

Es lohnt sich deshalb, einmal das politische Tagesgeschehen beiseite zu stellen, und den historischen Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzungen zu betrachten. Der Kampf um das Eigene (die eigene Kultur) gegen das Fremde, in diesem Fall den Islam, begann vor weit mehr als tausend Jahren:

Im 7. Jahrhundert, genauer seit 632, drangen islamische Invasoren, von Arabien ausgehend, in christliche Gebiete ein. Die militärische, teilweise mit Übergriffen verbundene Unterwerfung und Besiedlung durch arabisch-muslimische Eroberer, begann im Nahen Osten und verbreitete sich weiter nach Nordafrika, Italien, Spanien, Portugal usw.. In diesem Zusammenhang sei an Karl Martell und die Schlacht bei Poitiers (732) erinnert, in der er die Araber und Berber vertrieb.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug  (03.10.2016).

Es folgten die Kreuzzüge, (1096-1396) – nicht immer ein Ruhmesblatt für die Christenheit -. Sie wurden von den Türkenkriegen abgelöst, die seit dem Untergang von Byzanz 1453 durch immer wieder aufflammende Kriege zwischen den Europäischen Staaten bis ins Jahr 1879 andauerten.

Eine Ausnahme bildet in diesem Zusammenhang der fünfte Kreuzzug des Kaisers Friedrich II. von Hohenstaufen, der in Palermo mit viel arabischem Einfluss aufgewachsen und sehr gebildet war. Dieser Kreuzzug – er wird zum Kreuzzug von  Damiette 1217 gezählt –  der 1221 verlustreich gescheitert war, gestaltete sich ganz anders. Friedrich musste zwar den Kreuzzug wegen des Ausbruchs einer Seuche mehrfach verschieben, schiffte sich aber 1228 ein, ungeachtet der Tatsache, dass ihn Papst Gregor IX gebannt hatte. Er begegnete dem Ayyubiden-Sultan von Ägypten, al-Kamil, mit orientalischem Prunk, so dass dieser auf Augenhöhe mit ihm verhandelte. Friedrich war sich seiner Identität und seiner Selbst als Christ und Kaiser sicher. Er trat dem muslimischen Herrscher gegenüber entsprechend würdevoll auf. Dies blieb nicht ohne Eindruck. So konnte ein diplomatischer Friede ohne Blutvergießen erreicht werden. Friedrich II krönte sich zum König von Jerusalem, ließ aber den Muslimen gewisse Freiheiten, was wiederum dem lateinischen Patriarchen Gerold ein Dorn im Auge war. Er denunzierte Friedrich beim Papst wegen seines angeblich sarazenischen Lebensstils.

Sultan al-Kamil übergibt Friedrich II. (links) die Stadt Jerusalem, rechts an der Kuppel des Felsendoms zu erkennen. (Giovanni Villani, Chronica, 14. Jahrhundert, Biblioteca Apostolica Vaticana, Rom Cod. Chigi L VIII 296, fol. 75r.)

https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug_Friedrichs_II.

Friedrich II von Hohenstaufen ist ein anschauliches Beispiel, wie tief die fremde Kultur in seine eigene eingedrungen war, wie fruchtbar sich diese Vermischung auf sein fortschrittliches Denken und Handeln auswirkte, das nicht nur auf Abgrenzung und Feindschaft setzte.

Die Päpste und die späteren Herrscher im Orient hatten dieses Denken leider nicht. Sie grenzten sich rigoros gegenüber der jeweiligen fremden Kultur ab. Es gab nur Unterwerfung oder Abgrenzung. (Dies war später, nach der Entdeckung Amerikas mit den Süd- und Nordamerikanischen Indianern, Afrikanern und Asiaten nicht anders.)

Das islamisch geprägte Morgenland hat also während eintausend zweihundertsechs-undvierzig (1246) Jahren immer wieder versucht, das christliche Abendland zu erobern. Die islamische und die christliche Religion waren weit über tausend Jahre lang unlösbar feindschaftlich ineinander verkrallt. Das hat tiefe Spuren im kollektiven Unbewussten beider Kulturen hinterlassen. Diese Ängste sollten wir nicht vergessen, wenn wir heute die Flüchtlingsdebatte führen – und wenn wir über das „Eigene“ und das Fremde nachdenken.

Seit dem Untergang von Byzanz (1453) breitete sich das Osmanische Reich nach Norden, Westen und nach dem christlich geprägten Europa aus. Dabei wehrten sich vor allem Venedig, Ungarn und die Habsburgermonarchie mit dem Heiligen Römischen Reich, ebenso Polen-Litauen und ab dem 17. Jahrhundert auch Russland.

Die Kriege gegen das Osmanische Reich (Türkenkriege) leben im Gedächtnis Europas fort. Der Tag des Sieges von Lepanto 1571 (Don Juan d’Austria), ist bis heute als katholischer Gedenktag „Unserer Lieben Frau vom Sieg“ – bzw. später – nach der Schlacht von Peterwardein 1716 unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen, umbenannt in „Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“. Er wurde in den Römischen Kalender aufgenommen und auf den 7. Oktober festgelegt.

 

Dabei ist nicht schwer zu erkennen, dass – trotz der mehr als tausend Jahre Feindschaft – sowohl das frühe Christen- wie auch das Judentum – auffallende Ähnlichkeiten und Verschränkungen mit der muslimischen Kultur aufweisen. Osman I Gazi, erwies sich gegenüber den orthodoxen Christen als liberaler Herrscher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Osman_I.#F.C3.BCrstentum_Osman

Sultan Süleyman I. erweiterte das Reich der Osmanen um ein Vielfaches und begründete den Großmachtstatushttps://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich#Osman_I.

Die Ära Süleyman I. (1520–1566) wird meist als Höhepunkt der Macht des Osmanischen Reichs betrachtet. https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich#Osman_I

Im 15. und 16. Jahrhundert waren Angehörige der orthodoxen Kirche, (Griechen, Bulgaren, Albaner, Serben, Bosnier und Walachen) Verbündete der Osmanen. Ein Schelm könnte fast vermuten, dass das heute noch in den Schwierigkeiten erkennbar ist, die die EU mit diesen Völkern hat.

Das Wahrzeichen Istanbuls ist die Hagia Sofia, eine ursprünglich byzantinische Kirche, die Kaiser Justinian I im 6. Jahrhundert erbauen ließ und die nach der Eroberung von Byzanz (1553) in eine Moschee umgewidmet wurde. Der Kuppelbau wurde sogar prägend für den islamischen Baustil bei Moscheen.

Wenn man die nicht endenden Auseinandersetzungen zwischen Orient und Okzident betrachtet, taucht unwillkürlich (das durch Esoterik etwas abgenutzte Bild von) Yin und Yang auf, das aus dem Taoismus stammt und die unvermeidliche Vernetzung aller Dualität symbolisiert.

Schwarz repräsentiert Yin und weiß steht für Yang. Keine der unterschiedlichen Qualitäten ist unabhängig von ihrem Gegenteil. Jede Seite enthält die andere in

verkleinerter Form. Dieses Wissen ist aber keine rein fernöstliche Errungenschaft. Es findet sich auch in anderen Kulturen, wie z.B. bei Römern und Kelten.

„Das yin-yang-Prinzip ist daher nicht ein gewöhnlicher Dualismus, sondern eine explizite Zweiheit, die eine implizite Einheit zum Ausdruck bringt.“ (Alan Watts )

http://www.sasserlone.de/tag/403/yin-yang/

Um zur Flüchtlingsproblematik zurückzukommen: Brauchen wir vielleicht die andere Kultur, die uns gerade so „befremdlich“ nahe kommt, um das, was unser Eigenes ist,  wiederzufinden? Kann sich Europa erst wieder selbst erkennen, wenn es die eigenen kulturellen Wurzeln wieder ausgräbt, oder sind diese Wurzeln nicht mehr tief genug verankert, um dem fremden Ansturm Stand zu halten? Sicher können wir nur sein, dass unser Eigenes im Fremden, das kommen wird, enthalten ist.

Ist z.B. die Burka nicht ein Sinnbild, eine drastische Antwort auf unsere übersexualisierte, pornographie-geschwängerte Öffentlichkeit? Als Beispiel dazu ein ausführliches Zitat aus dem Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, S. 9, vom 24.04.2014.

Überschrift: „Was Sie noch nie über Sex wissen wollten.“

Achtung, keine Satire: Es folgt eine völlig ernst gemeinte praktische Übung für den Sexualkundeunterricht, wie sie ein erfahrenes Autorenteam aus Professoren und Pädagogen für 15-jährige Schüler vorschlägt: … ‚Der neue Puff für alle‘. Aufgabe: Ein Bordell in der Großstadt soll modernisiert werden, (…). „Allerlei sei zu bedenken, … verschiedene Lebensweisen und verschiedene sexuelle Praktiken und Präferenzen. … Es geht ähnlich haarsträubend weiter: ‘Annäherungen an das Thema Liebesbeziehungen – Altersstufe: ab zwölf Jahren – sollen die Schüler ein Arbeitsblatt ausfüllen. … die den Satz ‚Zur Liebe gehört für mich ….‘ vollenden.“ Auswahl u.a.: „mindestens jeden zweiten Tag miteinander Sex zu haben, die Freiheit mit anderen ins Bett zu gehen und ‚Oralverkehr‘. Was halt so ansteht im Sexualleben der 12-Jährigen. (…) Weiteres Lernziel: ‚Die Jugendlichen sollen Heterosexualität als Norm infrage stellen‘ und bestimmt möchten 13-jährige, so wie auf Seite 151 des Werks vorgeschlagen, im Plenum in frei gewählter Form, – ihr ‚erstes Mal‘ in verschiedenen Bereichen vortragen‘. Dazu sollen sie Kärtchen ziehen: ‚Das erste Mal ein Kondom überziehen, das erste Mal ein Tampon einführen, das erste Mal Analverkehr‘. … Diese Übungen sind keine Extrembeispiele „von ein paar übererregten Sexualpädagogen.“ Schreibt die SZ, Es sind die Ansätze der ‚dekonstruktivistischen Pädagogik‘, zu deren Zielen ausdrücklich die ‚Vervielfältigung von Sexualitäten, Identitäten, Körpern‘, gehört. Es solle ‚auch bewusst Verwirrung und Veruneindeutigung angestrebt werden.‘“ …

Nun ja, wenn von unseren (Sexual)pädagogen als Bildungsziel vereinbart wird, dass (sexuelle) Identität nicht mehr sein darf, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn andere Völker, die sich ihrer Identität und der Zugehörigkeit zu ihrer Kultur sicher sein können, überlegen fühlen. Bei derartiger Erziehung wird das Eigene zur Fiktion; denn psychische Identität wird dadurch erreicht, dass eine Person sich mit etwas identifiziert, z. B. durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, einem Staat, einer Religion oder durch die soziale Rolle. Gesellschaftliche Identität und Selbstwert hängen eng miteinander zusammen. Das Eigene kann sich in diesem Milieu nicht mehr als Gegensatz zum Fremden erkennen. Wer wagt es in solchem Umfeld noch auf seiner Eigenart, Meinung zu bestehen?

Luthers Worte am Ende seiner Rede auf dem Reichstag 1521 in Worms: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen.“ beweist eine innere Gewissheit, die keine andere Autorität anerkennt, als die eigene, die sich in diesem Fall aus der Gottesgewissheit speist. Luther konnte mit dieser inneren Sicherheit und den dazu passenden charakterlichen Eigenschaften seiner Persönlichkeit eine ganze Kirche aufbauen. Man stelle sich vor, Luther träfe heute auf einen Islamisten mit ähnlich felsenfesten Charaktereigenschaften.

Eine Eigen-sinnige, Eigen-ständige Persönlichkeit ist kompliziert und nicht einfach zu steuern. Deshalb wird in den meisten Gesellschaften Unterwerfung statt Emanzipation verlangt. C.G. Jung hat einmal bemerkt: „Die Natur ist aristokratisch.“ – Man könnte den Gedanken weiterspinnen und vermuten: Die Natur verlangt die Herrschaft der Besten, aus denen sich die Identität der ihr Folgenden speist. Ist die Eigenheit von Angehörigen einer Gemeinschaft also nur eine Fiktion? Wird diese Eigenart, bzw. ein bestimmtes Kulturwesen nur durch die Gruppe erzeugt und nur durch die Abgrenzung zum Fremden wahrgenommen?

Martin Buber schreibt: „Es gibt kein Ich an sich, sondern nur das Ich des Grundwortes Ich-Du und das Ich des Grundworts Ich-Es. Wenn der Mensch Ich spricht, meint er eins von beiden. (…) Ich sein und Ich sprechen sind eins.“ (M. Buber: Ich und Du. Reclam, Stuttgart 2008, S. 4.) Das Eigene ist nicht ohne das Andere zu denken und insofern eine Fiktion, wenn es nicht mit dem Anderen zusammen gedacht wird.

In dem Oskar-gekrönten Film „Still Alice“ (2004) mit dem deutschen Untertitel: „Mein Leben ohne Gestern“, wird gezeigt, dass Alice trotz ihrer Alzheimer-Erkrankung immer noch als die Persönlichkeit erkennbar blieb, die sie einmal unverwechselbar war.

Tatsächlich erkennt man die frühere Persönlichkeit oft auch bei schwerster Demenz wieder, aber wohl nur, wenn man die Person und ihre Eigenschaften vorher gekannt hat. So erinnere ich mich zum Beispiel gern an eine Freundin, die während ihres gesamten aktiven Lebens in der Modewelt zu Hause war. Auch wenn sie nicht mehr sprechen konnte und völlig teilnahmslos wirkte, protestierte sie sofort, wenn Schuhe, und Kostüm nicht zueinander passten. Dazu könnte man unzählige Beispiele geben. Wir sind in unserer Eigentümlichkeit unterscheidbar – auch wenn wir uns verändern; – aber ist unsere Eigentümlichkeit unser Eigenes?

Vielleicht ist der Begriff des Eigenen nur ein eitler Wunsch, eine Fiktion. Auf jeden Fall ist er ein Arbeitsbegriff der gefährlich ist, und schon viele Kriege angestoßen hat. Darum sollten wir mit dem Fremden vorsichtig umgehen. – In einer Reportage von B5 aktuell vom 21.10.16, mit dem Thema: „Für Deutschland gewappnet: im Sprachkurs in der Türkei“, sagte eine begeisterte Deutsch-Studentin sehr treffend: „Man muss die Menschen und die Kulturen kennenlernen um das Leben zu verstehen“. Ich füge hinzu: „…in ihrem eigenen Land …“.

Die Antwort auf die Eingangsfrage, ob das Eigene nur eine Fiktion ist, lautet JA. Nämlich dann, wenn das Eigene hohl geworden ist, denn dann wird es vom Fremden überwältigt und verschwindet darin.

 

Zeittafel über die wichtigsten

Kriege zwischen Muslimen und Christen

(Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

 632 Beginn der arabischen Eroberungskriege gegen Byzanz und die Sassaniden

732 in der Schlacht von Tours und Poitiers besiegt Karl Martell die nach Gallien vorgerückten Araber

1096-1396 Kreuzzüge

1423-1503 Venezianische Türkenkriege bis zum 3. Venezianischen Krieg

1453 Untergang von Byzanz

1522-1523 Belagerung von Rhodos. Die Johanniter hatten dort nach den Kreuzzügen ihren Sitz genommen. Nach der Eroberung durch die Osmanen ließen sie sich 1530 in Malta nieder.

1526-1555 folgte der 1. Österreichische – und der
4. Venezianische Türkenkrieg.

1565 Malta belagert.

1566-1568 der 2. Österreichische Türkenkrieg.

1569 Feldzug des Krimkhanats und des Osmanischen Reichs gegen Astrachan.

1570-1573 der 5. Venezianische Türkenkrieg mit der Seeschlacht von Lepanto.

1593-1606 der „lange“ Österreichische Abwehrkrieg“

1620-1621 der 1. Polnische Türkenkrieg. Polen versuchte auf Siebenbürgen und Moldau Einfluss zu nehmen.

1633-1634 der 2. Polnische Türkenkrieg, in dem die Osmanen zurückgeschlagen wurden

1645-1669 der 6. Venezianische Türkenkrieg, hauptsächlich auf Kreta, das von Osmanen belagert wurde.

1663-1664 der 4. Österreichische Türkenkrieg aufgrund von Spannungen in Siebenbürgen und Oberungarn

1672-1676 der 3. Polnische Türkenkrieg, in dem es um Gebiete in der Ukraine ging.

1676-1681 der 1. Russische Türkenkrieg

1683-1699 der „Große Türkenkrieg“ mit dem

  1. Polnischen Türkenkrieg, dem
  2. Österreichischen-, dem
  3. Russischen-, und
  4. Venezianischen Türkenkrieg.

Damit begann das Ende des Osmanischen Reiches. Österreich wurde Großmacht.

1710-1711 der 3. Russische Türkenkrieg als Teil des 3. Nordischen Krieges

1714-1718 der 8. Venezianische und

  1. Österreichische Türkenkrieg

1736-1739 der Russisch-Österreichische Türkenkrieg mit dem

  1. Österreichischen- und
  2. Russischen Türkenkrieg.

1768-1774 der 5. Russische Türkenkrieg

1787-1792 der Russisch-Österreichische Türkenkrieg mit dem

  1. Österreichischen- und dem
  2. Russischen Türkenkrieg

1806-1812 französische Expedition nach Ägypten, bei dem sich das Osmanische Reich mit den Briten verbündete

1806-1812 der 7. Russische Türkenkrieg (nach dem serbischen Aufstand kam Russland zu Hilfe)

1828-1829 der 8. Russische Türkenkrieg und das Ende des Griechischen  Unabhängigkeitskrieges

1853-1856 gab es den 9. Russischen Türkenkrieg (Teil des Krimkrieges). Frankreich unterstützte die Türken und eroberten Sewastopol, die Walachei und Moldau kamen unter das Protektorat der Westmächte. Das Schwarze Meer wurde entmilitarisiert und die Donauschifffahrt internationalisiert.

1877-1878 schließlich der 10. Russische Türkenkrieg (Balkankrise). Das Osmanische Reich musste sich einem für Russland günstigen Diktatfrieden beugen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkenkriege